Gehaltsverhandlung Tipps

8 Tipps für deine Gehaltsverhandlung, die wirklich funktionieren

Viele meiden die Gehaltsverhandlung. Das ist auch verständlich. Denn nicht jedem fällt es leicht, über die eigenen Erfolge und eine angemessene Bezahlung zu sprechen. Schlimmer noch, die Frage nach mehr Gehalt könnte abgewiesen werden. Das wäre unangenehm.

Da kann ich dich beruhigen! Der Grund, warum Angestellte weniger verdienen, ist nicht, weil ihre Forderungen abgelehnt werden. Sondern, weil sie nicht nach mehr fragen. Gerade Frauen tun sich aus meiner Erfahrung dabei besonders schwer.

Was die wenigsten wissen: Eine gute Struktur, wie so ein Gespräch geführt wird, ist ausschlaggebend für den Erfolg.

Da berichte ich aus der Praxis.

Während meiner langjährigen Arbeit für einen Konzern habe ich viel Erfahrung sammeln können zum Thema Gehaltsverhandlung. Natürlich weiß ich auch nicht alles. Doch hat es sich in den letzten Jahren immer ganz gut gefügt, wenn ich mich an diese Tipps gehalten habe. Sogar während meiner Elternzeit wurde ich so einmal befördert.

Verstehe die Erwartungen an deine Jobrolle

In vielen Betrieben ist ein jährliches Mitarbeitergespräch über die Leistung üblich. In manchen Unternehmen klappt das nur über Zuruf. Meines Erachtens wäre ein Mitarbeitergespräch zweimal im Jahr sinnvoll. Nur so kannst du die Erwartungen an deine Rolle genau verstehen. Falls bei deinem Arbeitgeber nur einmal im Jahr diese Gespräche geführt werden oder überhaupt nicht, dann frage um so einen Termin bei deiner Managerin und der Personalabteilung an: auch einmal zwischendurch.

Versuche in diesen regelmäßigen Gesprächen, die Erwartungen an deine Rolle ganz genau zu verstehen. Notiere dir diese Informationen, du wirst sie später bei der Gehaltsverhandlung brauchen.

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Notiere dir deine Erfolge

Sobald du einen Erfolg in deiner Arbeit erzielt hast, notiere ihn dir. Oft sind Erfolge auch Erfolge des Teams, doch selbst dann ist dein Beitrag dazu ausschlaggebend gewesen. Am besten du schreibst auf, was genau du in der Situation richtig gemacht hast und welches Resultat du für die Firma erzielt hast. Das mag entweder mehr Umsatz, geringere Kosten oder effizientere Arbeitsabläufe sein. Keine Bescheidenheit! Oft neigen wir dazu, unser Licht unter den Scheffel zu stellen. Das ist hier Fehl am Platze. Du hast etwas Großartiges geschafft!

Falls dir da nichts einfällt: Versuche hilfreich für dein Unternehmen zu sein. Wann hast du dein Unternehmen richtig vorangebracht, aus eigenen Antrieb?

Meiner Erfahrung nach hast du nur langfristig Erfolg, wenn du versuchst hilfreich zu sein. Vorgesetzte und Kollegen spüren, wenn du ein Projekt nur zu deinem Vorteil gestartet hast.

Wenn dir ein großer Erfolg geglückt ist, dann suche bald das Gespräch mit deinen Vorgesetzten um mehr Gehalt oder um eine Beförderung. Damit dieser Erfolg auch noch in guter Erinnerung bleibt.

Kenne deine Erfolge

Sieh dir die Erwartungen, die die Vorgesetzten an dich haben und deine Erfolge nochmal genau an. Konntest du die Erwartungen treffen oder sogar übertreffen? Gratulation, dann bist du reif für eine Gehaltserhöhung! Du kannst jetzt mit genug Selbstbewusstsein ein Gespräch vereinbaren. Denn du hast schwarz auf weiß, dass du mehr leistest als deine Jobrolle fordert.

Nimm dir diese Notizen mit in die Gehaltsverhandlung. Sie sind die Basis für deine Argumentation.

Recherchiere ein vergleichbares Gehalt für deine Position

Überlege dir nun genau, wie viel mehr Gehalt du gerne möchtest. Ein Einkommensvergleich bei glassdoor.de für deine Berufsgruppe kann dir dabei helfen. Das Portal gibt dir einen Hinweis, wie viel mehr Gehalt in deiner Branche üblich ist.

Wenn du nicht gleich ein Konto anlegen möchtest, dann kann ich dir destatis.de wärmstens empfehlen. Der Gehaltsrechner ist viel genauer, jedoch wird er nur alle 4 Jahre erneuert. Die aktuellsten Daten beziehen sich auf 2018. Etwas ernüchternd ist hier zu sehen, wie viel mehr Männer für die gleiche Position verdienen als Frauen.

Überschlage, wie viel es dein Unternehmen kostet, dich zu ersetzen

Du kannst dir Gedanken machen, welche Kosten für dein Unternehmen entstehen, falls du kündigst. Zumeist kostet es ein Unternehmen ein Jahresgehalt, um wieder jemanden anderes zu finden und einzulernen! Das bedeutet jetzt nicht, dass du mit einer Kündigung drohen solltest, falls sie deiner Gehaltsforderung nicht nachgeben. Diese Zahl kannst du aber im Hinterkopf behalten, um dein Selbstvertrauen zu stärken.

Bereite einen Leitfaden für die Gehaltsverhandlung vor

Bedanke dich für die Möglichkeit, dein Anliegen vorzubringen. Zähle auf, was dich an deiner Arbeit motiviert und warum du so gerne hier arbeitest.

Rede über die Erwartungen an deine Jobrolle und bespreche deine Erfolge mit den guten Ergebnissen für die Firma.

Erkläre jetzt locker und ohne Druck, dass du die Erwartungen erfüllt hast und noch darüber hinaus viel geleistet hat. Du bist der Meinung, dass dein derzeitiges Gehalt nicht mehr das widerspiegelt, was du für die Firma geleistet hast und auch in Zukunft noch leisten wirst.

Die erste Gehaltsforderung bleibt – überlege sie dir gut

Frage jetzt um x % mehr Gehalt. Verlange ruhig etwas mehr als du gedacht hast, beispielsweise um 20 % mehr Gehalt. Die erste Zahl bleibt als Messlatte.

Das bedeutet, dass es praktisch unmöglich ist, mehr Einkommen zu erhalten als vorgeschlagen. Andererseits sollte die Gehaltsforderung aber auch nicht zu extrem sein. Sonst wirkt das realitätsfern.

Du hast ja schon einen guten Überblick, welche Bezahlung in deiner Branche so üblich ist. So vermeidest du, zu viel zu verlangen.

Habe Mut zur Pause

Warte dann ab, was deine Vorgesetzten sagen, nachdem du deinen Gehaltswunsch geäußert hast. Das kann manchmal etwas dauern, hier lohnt es sich, nach deiner Frage Mut zur Pause zu haben. Du brauchst dich ja nicht zu rechtfertigen für dein Anliegen. Du wartest am besten ab und hörst, was der andere zu sagen hat. Manchmal braucht das Gegenüber etwas Zeit, um das Thema mit anderen abzusprechen. Dann ist es durchaus verständlich, wenn du die Antwort erst in einigen Tagen erfährst. Am besten ihr vereinbart dann einen konkreten Termin, bis wann du mit der Antwort rechnen kannst.

Falls es nicht klappen sollte

Falls deine Forderung abgelehnt wird, dann ist das in Ordnung. Vielen geht es so. Du könntest bei einem nächsten Gespräch andere Punkte anführen, die vielleicht einfacher durchzusetzen sind: wie beispielsweise weniger Arbeitsstunden oder ein Sabbatical. Sollte für dich nicht genug möglich sein bei deinem Arbeitgeber, ist ein wohlüberlegter Wechsel das Richtige für dich. Das musst du ja nicht gleich deinem Vorgesetzten persönlich sagen. Das führt sehr selten zum Erfolg. Doch für dich selbst kannst du entscheiden, auf Jobsuche zu gehen und beizeiten die Arbeitsstelle zu wechseln, wenn sich etwas findet.

Fazit

Mit einer guten Vorbereitung und einem bewährten Gesprächsleitfaden wird deine nächste Gehaltsverhandlung erfolgreich sein. Eine Garantie dafür gibt es nicht. Vielleicht musst du dir auch über kurz oder lang überlegen, ob du nicht das Team oder den Arbeitgeber wechseln willst, wenn nichts klappt. Doch das Wichtigste ist: Trau dich! Probiere es aus! Mit mehr Erfahrung wirst du besser und besser. Wer nicht wagt, gewinnt nicht.

Hattest du schon eine Gehaltserhöhung bekommen? Was sind deine Tipps bei der Gehaltsverhandlung? Über deinen Kommentar freue ich mich sehr.

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