Richtig heizen spart viel Geld: Machst du auch diese Fehler? Sie lassen sich leicht abstellen und damit wirksam die Heizkosten senken.

Einfach Heizkosten sparen: Machst du auch diese Fehler?

Warum ist die Heizkostenabrechnung schon wieder so hoch, obwohl wir doch richtig heizen? Viele Fehler beim Heizen bleiben unbemerkt und kosten dann richtig viel Geld. Wenn du auch die folgenden Fehler machst, kannst du einfach die Heizkosten senken. (Du willst mehr Geld sparen? Hier sind über 60 Tipps.)

Denn richtiges Heizen und die optimale Einstellung der Heizung sind die Top Faktoren, um Energie und Heizkosten zu sparen. Hier findest du die häufigsten groben Fehler, die unnötig Energie verschwenden, sich aber leicht abstellen lassen.

Wichtig: Bei Mietwohnungen ist der Vermieter für die meisten der folgenden Punkte verantwortlich. Er ist verpflichtet, im Sinne der Energie- und Kosteneinsparung tätig zu werden, falls Probleme vorliegen.

Luft in der Heizung

Luft in den Heizkörpern bleibt oft unbemerkt und kann die Wärmeübertragung massiv stören. Man ist dann versucht, durch immer höher eingestellte Temperatur gegenzusteuern, wodurch der Wirkungsgrad der Heizungsanlage sinkt und die Kosten steigen.

Entlüften der Heizung (zentral oder an den einzelnen Heizkörpern) sorgt dafür, dass die Heizung effizient arbeitet und sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt. Viele moderne Anlagen entlüften sich automatisch, aber gerade ältere Zentralheizungen mit Heizkörpern haben oft dieses Problem.

Erkennen kann man Luft in den Heizkörpern an leisem Gluckern oder Plätschern sowie daran, dass die Heizkörper zwar unten warm sind, aber nicht im oberen Bereich. Regelmäßiges Entlüften gehört zum richtigen Heizen dazu.

Richtig heizen: Heizkörper regelmäßig entlüften

Durchflussmenge falsch eingestellt

Die Durchflussmenge muss richtig eingestellt sein, damit sich die Wärme optimal verteilt, aber die Zirkulatiospumpe keinen Strom verschwendet. Moderne Umwälzpumpen mit Differenzdruckregler stellen sich von allein auf den optimalen Durchfluss ein. Sie sind allerdings auch teurer als ungeregelte Pumpen und gehen schneller kaputt.

Wenn ein Wärmemengenzähler verbaut ist, kannst du daran den aktuellen Durchfluss ablesen (in Liter pro Stunde) und die Zahl mit dem empfohlenen Durchfluss der Heizung abgleichen.

Das ist besonders wichtig z. B. bei Wärmepumpe und Gasthermen. Denn um mit Wärmepumpe Energie und Heizkosten zu sparen, muss sie mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten. Das ist der Fall, wenn die Temperaturdifferenz aus Wärmequelle (z. B. Tiefensonden oder die Außenluft) und Wärmesenke (also das zirkulierende Heizungswasser) möglichst klein ist. Dafür muss die Wärme schnell von der Wärmepumpe abgeführt und im Haus verteilt werden.

Eine zu große Durchflussmenge (z. B. mit einer ungeregelten Umwälzpumpe auf höchster Stufe) verschwendet dagegen Energie. Denn die Pumpe braucht viel Strom, um das Wasser zu bewegen.

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Kein hydraulischer Abgleich

Der fehlende oder unzureichende hydraulische Abgleich verschwendet ebenfalls viel Energie. Zudem werden die einzelnen Räume nicht gleichmäßig warm. Das ist vor allem bei Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen ein häufiges Problem und verhindert richtiges Heizen.

Wenn bestimmte Räume wie etwa der Flur immer als erstes warm sind und sich der Boden schon spürbar warm anfühlt, während große Räume sehr lange brauchen oder sich gar nicht richtig aufheizen lassen, deutet das auf einen fehlenden hydraulischen Abgleich hin.

Denn damit die Heizung optimal arbeitet, muss die Durchflussmenge der einzelnen Heizkreise zur Größe der Räume und zur Länge der Heizkreise passen. Ein perfekter hydraulischer Abgleich ist langwierig, weshalb er beim Einbau neuer Heizungen oft vernachlässigt wird.

Den Abgleich kannst du unter bestimmten Voraussetzungen selbst durchführen. In der Regel ist es aber sinnvoll, ihn von einer Fachfirma erledigen zu lassen.

Zirkulationspumpe und Umwälzpumpe laufen ununterbrochen

Falls die Umwälzpumpe der Heizung oder eine Zirkulationspumpe für Warmwasser rund um die Uhr laufen, verschwenden sie ebenfalls viel Strom und damit Geld. Für richtiges Heizen reicht es nämlich aus, wenn die Pumpen bei Bedarf laufen.

Die meisten Thermen oder Wärmepumpen haben dafür eine Einstellung namens “Pumpenoption” o. ä. im Wartungsmenü. Lies dazu die Anleitung deiner Heizung. Damit läuft die Pumpe nur dann, wenn die Heizung auch wirklich heizt. Die Umwälzung wird außerdem gelegentlich für ein paar Minuten aktiviert, wenn die Heizung prüft, ob Wärmebedarf besteht.

Genauso verhält es sich mit Zirkulationspumpen für Warmwasser, sofern verbaut. Es reicht völlig aus, wenn diese Pumpen in den Zeiten laufen, wenn man auch warmes Wasser benutzt. Meist ist das nur morgens und abends der Fall. Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich die Pumpe in den gewünschten Zeitfenstern aktivieren. Außerhalb dieser Zeitfenster dauert es dann ein paar Sekunden, bis warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Das kostet zwar auch Wasser und Energie, aber weit weniger, als wenn die Zirkulationspumpe ständig laufen würde.

Heizkurve falsch eingestellt

Die Heizkurve regelt die Temperatur des Heizwassers je nach Außentemperatur. Eine optimal eingestellte Heizkurve gewährleistet eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung und hilft Heizkosten zu sparen, weil die Heizung stets mit optimalem Wirkungsgrad läuft.

Dafür ist es wichtig, die Heizkurve (sowohl Fußpunkt als auch Steilheit) gerade so hoch zu wählen, dass die gewünschte Raumtemperatur im Winter und in den Übergangszeiten gerade noch erreicht wird.

Auch die Heizkurve kann man selbst einstellen. Da hier aber ein großes Fehlerpotenzial besteht und falsche Einstellungen sogar zu Schäden führen können, ziehe im Zweifel lieber eine Fachfirma zu Rate.

Mit optimal eingestellter Heizkurve und dem richtigen hydraulischen Abgleich sind Raumthermostate theoretisch überflüssig. Man benutzt sie dann nur noch, um Überhitzung der Räume z. B. durch Sonnenschein oder einen Kaminofen zu verhindern.

Dumme Raumthermostate

Einfache Heizkörper-Thermostate oder Wandthermostate messen die Raumtemperatur und schalten dann nach Bedarf die Heizung an oder aus, indem sie die Ventile der Raumheizung öffnen oder schließen.

Mehr können sie aber nicht, sie sind “dumm”. Das führt dazu, dass während des Lüftens mehr geheizt wird (Luft wird kalt, Thermostat öffnet), obwohl das in dem Moment Energieverschwendung ist. Auch eine Nachtabsenkung einzelner Räume ist mit dummen Raumthermostaten nicht möglich.

Durch neue elektronische Thermostate kannst du Heizkosten sparen. Intelligente Thermostate lassen sich leicht montieren, wie zum Beispiel diese für Heizkörper und diese Wandthermostate. Diese Thermostate kann man für verschiedene Heizperioden programmieren um immer richtig zu heizen, teils sogar online/per App, und so Energie- und Geldverschwendung vermeiden.

Gleiche Temperatur in allen Räumen

Eine gleiche Temperaturvorgabe für alle Räume ist ebenfalls ein häufiger Fehler beim richtigen Heizen. Stattdessen sollte die Temperatur an die Nutzung des Raumes angepasst sein.

Räume, die man selten nutzt, können etwas kühler sein, während Wohnräume angenehm warm sein sollten. Eine allgemeine Empfehlung für richtiges Heizen einzelner Räume sowie die Bedeutung der einzelnen Heizungssymbole am Thermostat kannst du der folgenden Übersicht entnehmen.

Wichtig: Das sind nur Empfehlungen, die nur dann funktionieren, wenn die Heizung ansonsten optimal eingestellt ist und auch sonst keine Besonderheiten vorliegen. Möbel, Vorhänge, schlechte Dämmung und ähnliches beeinflussen das Heizen massiv. Passe die Einstellung daher, ausgehend von den Empfehlungen, an die Verhältnisse deiner Heizung und an das individuelle Temperaturempfinden an.

Fußbodenheizung über Raumregler gesteuert

Ein weiterer unbewusster Fehler liegt in der Annahme, dass die Temperatur bei einer Fußbodenheizung ausschließlich über die Raumthermostate gesteuert wird.

Das ist zwar möglich, führt aber dazu, dass die Heizung die meiste Zeit in einem ungünstigen Betriebspunkt läuft und damit Energie verschwendet.

Bei Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen und Wandheizung ist es ratsam, primär über die Heizkurve (siehe oben) und nicht ausschließlich über die Raumthermostate die Temperatur zu regulieren. Die Raumregler stellt man dann auf eine Temperatur-Obergrenze ein (z. B. 2 °C über der Wunschtemperatur), sodass sie abregeln, wenn sich der Raum durch durch Sonne oder andere externe Wärmequellen übermäßig aufheizt.

Dauerlüften

Während man durch richtiges Lüften Heizkosten sparen kann, führt falsches Lüften zu unnötiger Energieverschwendung.

Dauerlüften durch angekippte Fenster lässt permanent Wärme nach draußen entweichen, wodurch die Heizung ständig laufen muss. Zum richtigen Heizen gehört daher auch, durch regelmäßiges Stoßlüften für Frischluft zu sorgen, wogegen die Fenster die übrige Zeit in der Heizperiode geschlossen bleiben.

Zugige Tür- und Fensterdichtungen

Unbemerkt geht auch viel Energie durch alte, poröse oder hart gewordene Tür- und Fensterdichtungen verloren.

Das kann man an kühlen Tagen schon mit der Hand erfühlen, wenn man einmal an den Rändern aller Fenster entlang fährt. Kleine Undichtigkeiten mit der Folge von Zugluft lassen sich mit einer Kerze oder dem Feuerzeug aufspüren. Die Flamme beginnt durch den permanenten Luftzug zu flackern.

Bei Gummi- und Silikondichtungen lässt sich das Problem meist schon dadurch lösen, dass man die Dichtungen regelmäßig mit Silikonspray pflegt. Kaputte Dichtungen kann man auch durch neue ersetzen. Wenn es trotz intakter Dichtung zieht, muss das Fenster gegebenenfalls richtig eingestellt werden.

Mangelnde Wartung

Eine jährliche Inspektion und Wartung der Heizungsanlage durch einen Fachmann ist essenziell, um Effizienz und Funktionalität zu erhalten und größere Probleme zu vermeiden. Man würde daher am falschen Ende sparen, wenn man versucht, durch unterlassene oder hinausgezögerte Wartung Geld zu sparen.

Lies hier weiter für Tipps zum Stromsparen mit großer Wirkung.

Wie ist es dir gelungen, durch richtiges Heizen und optimale Einstellung der Anlage Heizkosten zu sparen? Ich freue mich sehr über deine Erfahrungen in einem Kommentar!

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Kommentare

Eine Antwort zu „Einfach Heizkosten sparen: Machst du auch diese Fehler?“

  1. Avatar von Carla König
    Carla König

    Danke für die wertvollen Tipps 🙏 bei uns war der Hydraulik-Abgleich komplett falsch. Wir haben uns lange mit Problemen herumgeschlagen und kamen durch Zufall darauf, weil Bekannte dasselbe Problem hatten. Richtig eingestellt und alle Räume werden gleichmäßig warm 😊
    LG Carla

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