Ikigai mit 4 Fragen den Sinn des Lebens finden

Ikigai: Mit vier Fragen den Sinn des Lebens finden

Ikigai ist ein japanisches Konzept, das sich mit dem Sinn und Zweck des Lebens beschäftigt.  Es beschreibt den Zustand, in dem du etwas tust, das dir Freude bereitet, bei dem du gut bist, das die Welt braucht und für das du bezahlt wirst. Dein Ikigai zu finden bedeutet, eine Tätigkeit zu entdecken, die all diese vier Bereiche vereint.

Ikigai Schaubild für Pinterest formatiert
Venn-Diagramm des Ikigai

Viele kennen dieses Gefühl beim Radfahren: Wenn sie gleichmäßig in die Pedale treten und sie ganz im Moment sind. Oder wenn sie im Garten einen Hollunderbusch pflanzen: Dieses Flow-Erlebnis. Du bist ganz eins mit dir und deiner Aufgabe. Die Zeit scheint nicht mehr wie zäher Brei, den du durchqueren musst. Sondern fließt sanft dahin.

Aber ist das schon Ikigai?

Noch nicht ganz. Radfahren allein bringt kein Einkommen. Du musst deine Leidenschaft immer wieder unterbrechen für die lästige Arbeit, um etwas zu verdienen.

Es trägt auch nicht wesentlich zur Gesellschaft bei. Dein Nachbar wird nicht beim Zusehen sportlicher, wenn du dein Rad aus der Garage schiebst.

Dein wahres Ikigai findest du erst, wenn bei deiner Tätigkeit alle vier Bereiche zusammenkommen.

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Die vier Bereiche von Ikigai

  1. Das, was du liebst: Tätigkeiten, die dir Freude und Erfüllung bringen.
  2. Das, worin du gut bist: Deine Fähigkeiten und Talente
  3. Das, was die Welt braucht: Tätigkeiten, die einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten.
  4. Das, wofür du bezahlt wirst: Tätigkeiten, mit denen du deinen Lebensunterhalt verdienen kannst.

Ikiga ist ein Zustand, in dem du dich erfüllt, glücklich und nützlich fühlst. Du freust dich einfach jeden Tag auf das, was du tust. Zusätzlich verdienst du noch ausreichend Geld damit und leistest etwas für die Gemeinschaft.

Ikigai und Minimalismus passen hervorragend zusammen, weil beide Konzepte darauf abzielen, ein erfülltes, sinnvolles und bewusstes Leben zu führen.

Ikigai beim Arbeiten finden

Was bedeutet Ikigai?

Das Wort “Ikigai” setzt sich aus zwei Teilen zusammen: “iki” (生き), was “Leben” bedeutet, und “gai” (甲斐), was grob als “Wert” oder “Nutzen” übersetzt werden kann. Zusammen bedeutet “Ikigai” also etwa “das, wofür es sich zu leben lohnt” oder “der Grund, morgens aufzustehen”

Dieser Grund kann sich im Laufe der Zeit auch ändern. Wichtig ist, dass man sich auf die Suche nach dem eigenen Ikigai begibt.

Wie finde ich mein Ikigai?

  1. Fragen in den vier Schlüsselbereichen beantworten: Um dein Ikigai zu finden, beantworte zuerst die Fragen in den vier Schlüsselbereichen:
Leidenschaft
  • Was bereitet dir wirklich Freude?
  • Was kannst du immer wieder machen, ohne dass es langweilig wird?
  • Was begeistert dich?
  • Was hast du schon als Kind gerne gemacht?
  • Worüber kannst du dich stundenlang unterhalten?
Fähigkeiten
  • Worin bist du besser als andere?
  • Welche Talente hast du?
  • Was konntest du schon immer gut?
  • Wenn du ein Superheld wärst, was wäre Deine Superkraft?
Einkommen
  • Womit kannst du Geld verdienen?
  • Welche Jobs gibt es, die du machen könntest?
  • Welche Stellen hattest du schon, oder würdest du gerne haben?
  • Womit verdienen Menschen, die dir ähnlich sind, ihr Geld?
Welt
  • Was glaubst du, was die Welt gerade braucht?
  • Welche Themen beschäftigen dich?
  • Für welche Probleme wünscht du dir eine Lösung?
  • Was würdest du tun, wenn du für immer finanziell abgesichert wärst?
  • Was würdest du der Welt gerne “hinterlassen”
  • In welchen Momenten fühlst du dich erfüllt?
  1. Suche nach Überschneidungen zwischen deinen Leidenschaften, Fähigkeiten, dem, was die Welt braucht und dem, wofür du bezahlt werden kannst. Der Schnittpunkt dieser vier Bereiche ist dein Ikigai.
  2. Mache dein Ikigai so konkret wie möglich und überlege, wie du es erreichen kannst. Ist es ein bestimmter Beruf? Dann plane, wie du diesen ausüben kannst.
  3. Tausche dich mit anderen Menschen aus, die deine Leidenschaften teilen. Netzwerke können Unterstützung bieten.
  4. Bleib dran und sei geduldig. Die Suche nach dem Ikigai ist ein lebenslanger Prozess. Schau dir die Fragen immer wieder an und sei offen für Veränderungen.
  5. Entwickle Routinen, die dein Ikigai unterstützen, wie z.B. morgendliche Meditationen oder regelmäßige Treffen mit Gleichgesinnten. Der Habit Tracker kann dir dabei helfen.
Ikigai Computerarbeit

Beispiele für Ikigai

Stell dir vor, du entdeckst, dass du eine Leidenschaft für das Gärtnern hast, besonders für den Anbau von Heilpflanzen. Du merkst, dass diese Tätigkeit dir nicht nur Freude bereitet und du darin gut bist, sondern dass sie auch einen positiven Beitrag zur Gesundheit anderer Menschen leisten kann. Gleichzeitig kannst du durch den Verkauf deiner Pflanzen ein Einkommen erzielen. Dies ist dein Ikigai.

Frau hat ihr Ikigai gefunden bei den Pflanzen

Oder du entdeckst, dass du eine Leidenschaft für das Schreiben hast, besonders für das Verfassen von inspirierenden Geschichten. Du merkst, dass diese Tätigkeit dir nicht nur Freude bereitet und du darin gut bist, sondern dass sie auch anderen Menschen Mut und Hoffnung geben kann. Gleichzeitig kannst du durch den Verkauf deiner Bücher oder das Schreiben von Artikeln für Magazine ein Einkommen erzielen. Auch das ist dein Ikigai.

Ikigai beim Rennradfahren

Auf der Suche nach dem Sinn im Leben?

Prägend für den Begriff des Sinnes im Leben für die westliche Welt war Viktor Frankl.

Er überlebte vier Konzentrationslager und verlor seine Eltern, seinen Bruder und seine Frau. Trost und Hoffnung fand er im Vorgriff auf die Zukunft. Er bemerkte, dass jene, die sich an der Zukunft orientieren und das Gefühl haben, dass dort etwas auf sie wartet, eher überleben. In diesem Buch beschreibt er seinen Weg:

Trotzdem Ja zum Leben sagen

Viktor E. Frankl

Frankl betonte, dass der Lebenssinn individuell ist. Unsere Bedürfnisse, Leidenschaften und Ziele liegen in uns und können nicht von Mitmenschen oder Institutionen vorgegeben werden. Er war der Meinung, dass unser “Warum” nicht von einer bestimmten Quelle ausgeht, sondern ein Zustand ist, für den man sich aktiv jeden Tag entscheidet.

Was hat dir geholfen, dein Ikigai zu finden? Schreibe das in die Kommentare.

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Kommentare

2 Antworten zu „Ikigai: Mit vier Fragen den Sinn des Lebens finden“

  1. Avatar von Rebecca
    Rebecca

    Liebe Eva,
    ich finde es interessant, dass man sich die 4 Schlüsselfragen immer wieder stellen kann und je häufiger man das tut, desto näher kommt man seinem ikigai. Die Verbindung zu Viktor Frankls Logotherapie ist auch interessant. Bei beiden Konzepten geht es um den Sinn des Lebens und die Antworten sind erstaunlich ähnlich obwohl sie aus völlig verschiedenen Kulturräumen kommen.
    Herzliche Bloggergrüße von Frei-mutig
    Rebecca

    1. Avatar von Eva Brauckmann
      Eva Brauckmann

      Hallo Rebecca, danke für deinen Kommentar. Ja, das ist schon erstaunlich. Liebe Grüße, Ev

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