Taschengeld-Tabelle nach Alter: Diese Altersempfehlungen helfen

Ab welchem Alter sollte man seinen Kindern Taschengeld zahlen? Und wie viel Taschengeld ist sinnvoll? Zwar gibt keine bundesweit einheitlichen Empfehlungen, dennoch gibt es Taschengeld-Tabellen verschiedener Jugendämter und Jugend-Organisationen, die eine gute Orientierung bieten.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, seinen Kindern ein Taschengeld zur Verfügung zu stellen. Denn dies ist eine wunderbare Möglichkeit ist, Geldkompetenz und Sparen zu vermitteln und schon früh einen gesunden, sinnvollen Umgang mit Geld zu lernen. Dafür kommt es gar nicht so sehr auf die Höhe des Taschengeldes an. Viel wichtiger ist, dass Kinder in regelmäßigen Abständen einen kleinen festen Betrag zu ihrer freien Verfügung erhalten, pauschal und unabhängig von Leistungen oder Verhalten. Darüber hinaus gibt es viele weitere sinnvolle Taschengeld-Modelle, mit denen man das feste Basis-Taschengeld kombinieren kann.

Taschengeld-Tabelle

Die Taschengeldhöhe kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die finanzielle Situation der Familie, regionale Unterschiede und individuelle Erziehungsentscheidungen. Insbesondere ist es wichtig sich zu überlegen, ab welchem Alter man seinen Kindern mehr Eigenverantwortung für bestimmte Ausgaben übergeben möchte. Dazu gehören Kosten für ein eigenes Smartphone, Kleidung, fürs Ausgehen oder für ein eigenes Fahrzeug. Je mehr dieser Dinge vom Kind selbst übernommen werden (je nach Alter), desto höher sollte entsprechend das Taschengeld ausfallen.

Sinnvolle Empfehlungen in Form einer Taschengeld-Tabelle veröffentlicht zum Beispiel das Deutsche Jugendinstitut in regelmäßigen Abständen. Sie dienen als Orientierung und lassen sich leicht an weitere individuelle Faktoren anpassen.

Taschengeld-Tabelle bis 9 Jahre

Ab welchem Alter überhaupt ein eigenes frei verfügbares Taschengeld sinnvoll ist, liegt im individuellen Ermessen der Eltern, je nach individueller Reife und Bedürfnissen des Kindes. Sinnvoll ist in diesem Alter ein wöchentliches Taschengeld, weil jüngere Kinder einen kürzeren Planungszeitraum besser überblicken.

Hier sind die allgemeinen Empfehlungen als Richtwerte (Stand 2023 unter Berücksichtigung der Inflation):

Alter	Taschengeld pro Woche
unter 6 Jahre	0,50 bis 1,00 Euro
6 Jahre	1,00 bis 1,50 Euro
7 Jahre	1,50 bis 2,00 Euro
8 Jahre	2,00 bis 2,50 Euro
9 Jahre	2,50 bis 3,50 Euro

Taschengeld-Tabelle 10 bis 18 Jahre

Mit dem Alter steigen auch die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kinder. Daher ist ein höheres regelmäßiges Budget angemessen. Monatliche Taschengeld-Zahlungen ermöglichen es, längerfristig zu planen und so ein besseres Gefühl für sinnvolle Ausgaben und fürs Sparen zu entwickeln.

Bei Jugendlichen kommen irgendwann weitere Aspekte dazu, die mit berücksichtigt werden müssen. Verdient das Kind schon sein eigenes Geld durch Ausbildung, Schüler-Jobs und dergleichen? Oder ist der Nachwuchs auch nach 18 Jahren weiterhin vollkommen wirtschaftlich abhängig von den Eltern? Hierfür sind gegebenenfalls starke Anpassungen nach oben oder unten individuell angebracht.

Die allgemeinen Empfehlungen lauten:

Alter	Taschengeld pro Monat
10 Jahre	16,00 bis 18,50 Euro
11 Jahre	18,50 bis 21,00 Euro
12 Jahre	21,00 bis 23,50 Euro
13 Jahre	23,50 bis 26,00 Euro
14 Jahre	26,00 bis 31,00 Euro
15 Jahre	31,00 bis 39,00 Euro
16 Jahre	39,00 bis 47,00 Euro
17 Jahre	47,00 bis 63,00 Euro
18 Jahre	63,00 bis 79,00 Euro

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Werte des Deutschen Jugendinstituts als Richtlinien betrachtet werden sollten und dass die individuellen Umstände einer Familie berücksichtigt werden müssen. Eltern sollten ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten, regionale Lebenshaltungskosten und die Bedürfnisse ihrer Kinder in Betracht ziehen. Vergiss nicht, das regelmäßige Taschengeld im Haushaltsbuch für deine Familienfinanzen zu berücksichtigen!

Warum ist Taschengeld wichtig?

Ein allgemeines Recht auf Taschengeld gibt es nicht. Wer jedoch Gelderziehung, der sinnvolle Umgang mit Geld schon frühzeitig spielerisch in den Alltag integriert, ermöglicht seinen Kindern eine gute Basis für finanzielle Bildung.

Ein gesundes Verhältnis zu Ausgaben, Sparen und Budgetplanung lernt man schließlich nicht mit dem Erwachsenwerden von heute auf morgen. Wer solche Aspekte der Gelderziehung schon früh vermittelt, hilft seinem Nachwuchs, auch später im Leben sinnvollere und bewusstere Geldentscheidungen zu treffen.

Es ist außerdem empfehlenswert, die Entscheidungen über den Modus und die Taschengeld-Höhe im Dialog mit den Kindern zu suchen. Überlegt gemeinsam, wie das Taschengeld genutzt werden soll und wie viel dafür nötig ist.

Was tun mit Geldgeschenken?

Geldgeschenke etwa von den Großeltern, zur Jugendweihe und zu ähnlichen Anlässen sollten grundsätzlich keinen Einfluss auf das Taschengeld haben. Sie sind stattdessen eine gute Gelegenheit, deinem Kind mehr Eigenverantwortung zu vermitteln und die Themen Investieren und langfristiger Vermögensaufbau anzugehen.

Denn warum sollte man sinnvolles, langfristiges Investieren und Vermögensaufbau erst dann lernen, wenn man sein eigenes Geld verdient? Überlegt zum Beispiel gemeinsam, ob dein Kind große Wünsche hat, die mit dem Betrag jetzt erfüllt werden sollen. Oder ob es vielleicht eine gute Idee ist, wenigstens einen Teil davon langfristig zu investieren, um zum Beispiel in ETFs.

Damit wird dein Kind zwar nicht über Nacht reich. Aber ein eigenes Depot für Kinder und Jugendliche ist ein ausgezeichneter erster Schritt hin zu mehr finanzieller Bildung und zu mehr finanzieller Unabhängigkeit. Erst recht, wenn durch Dividenden der Depot-Bestand ganz von allein mit der Zeit wächst. Ein Depot für Kinder ist außerdem eine tolle Möglichkeit für dich und andere Verwandte, den Kindern auf Wunsch regelmäßig einen gewissen Betrag zukommen zu lassen.

Wie habt ihr mit euren Kinder die Taschengeld-Frage gelöst, in welchem Alter und warum so? Über deine Erfahrungen in einem Kommentar freue ich mich sehr!