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Der Giersch, oft als Unkraut abgetan, ist ein Wildkraut, das vielfältige Anwendungen in der Küche und im Garten bietet. In diesem Beitrag werden wir den oft als lästiges Unkraut verteufelten Giersch von einer anderen Seite betrachten. Denn eigentlich ist es viel besser, den Giersch einfach aufzuessen, anstatt ihn zu bekämpfen!
Steckbrief des Giersch
- Name: Giersch
- Lateinischer Name: Aegopodium podagraria
- Botanische Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
- Andere Namen: Geißfuß, Ziegenfuß, Zipperleinskraut
- Erntemonate: Giersch ist im Frühjahr und Sommer am zartesten, aber das ganze Jahr über verfügbar.
- Blattform: Gierschblätter sind dreigeteilt, spitz, leicht behaart und haben einen gezähnten Rand.
- Blütenfarbe: Die Blüten sind weiß und bilden flache Dolden.
- Stil: Der Stil ist markant dreikantig.
- Fundorte: Giersch gedeiht in Gärten, Wiesen und am Waldrand. Falls du nicht fündig wirst, frage einfach mal befreundete Gärtner. Sie haben meist viel Giersch abzugeben.
- Verwendbare Pflanzenteile: Blätter, Stängel, Blüten, Wurzeln
- Giftigkeit: Giersch ist ungiftig und sicher zu verzehren. Beachte jedoch, das es viele verwandte Doldenblütler gibt, manche von Ihnen auch hochgiftig. Um den Giersch und andere Wildkräuter sicher zu bestimmen, empfehlen wir ein Wildkräuterhandbuch zu verwenden, zum Beispiel dieses:
Essbare Wildpflanzen
Steffen Guido Fleischhauer
Historische Bedeutung
Giersch hat eine lange Geschichte in der Kräuterkunde. Bereits im alten Griechenland und im Römischen Reich wurde Giersch als Heilkraut verwendet. Die Ärzte Hippokrates und Galenos schätzten seine entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften. Im Mittelalter wurde er als Heilpflanze für Gicht und Rheuma geschätzt. Der Name “Podagraria” weist auf seine Anwendung bei Gichtbeschwerden hin.
Die berühmte deutsche Äbtissin und Naturheilkundlerin Hildegard von Bingen empfahl Giersch in ihrer Heilkunde. Sie glaubte an seine positive Wirkung auf die Verdauung und empfahl ihn zur Reinigung des Körpers.
In vielen ländlichen Gemeinschaften wurde Giersch in der Volksmedizin verwendet. Er galt als blutreinigend und wurde bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, von Hautproblemen bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden.
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Die Verwendung von Giersch
In der Küche: Giersch ist essbar und hat einen milden, frischen Geschmack. Die zarten Blätter eignen sich hervorragend für Salate, Suppen oder als Pesto-Zutat. Die jungen Triebe können wie Spargel zubereitet werden.
In der Körperpflege: Giersch kann zur Herstellung von selbstgemachten Salben oder Cremes verwendet werden, da er beruhigende und pflegende Eigenschaften besitzt.
Im Garten: Giersch kann als Jauche angesetzt werden und dann als Dünger für stark zehrende Pflanzen wie Kartoffeln, Gurken, Kürbis oder Tomaten genutzt werden.
Erkennung und Sammeltipps
Der Giersch ist eines der Wildkräuter, die häufig zu finden und sehr ergiebig sind.
- Stil: Der Stil ist markant dreikantig.
- Blätter: Die gefiederten Blätter des Giersch sind spitz, leicht behaart und ihr Rand ist gezahnt.
- Blüten: Giersch bildet weiße Doldenblüten, die leicht zu identifizieren sind.
Beim Sammeln von Giersch ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Sammelgebiete frei von Pestiziden und Schadstoffen sind.
Giersch, das oft übersehene Superkraut in deinem Garten, verdient eine zweite Chance. Mit etwas Wissen und Achtsamkeit kann es zu einer wertvollen Bereicherung für deine Küche und deine Gesundheit werden.
Wie verwendest du den Giersch? Hast du ein Lieblingsrezept für dieses oft verkannte Wildkraut?
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