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Erscheint dir das Sparen für dein Alter auch so abstrakt? Mir geht es auf jeden Fall so. Doch vor kurzem habe ich eine einfache Faustregel entdeckt. So kann ich berechnen, wie viel ich heute zurücklegen muss, um meine Rentenlücke zu schließen. Selbst, wenn ich es nicht schaffe, so viel zur Seite zu legen. So hilft mir die Faustregel und ist mir ein Ansporn.
In diesem Artikel erfährst du die Faustregel und bewährte Strategien, um deine Rentenlücke zu schließen. Zu Beginn ist es entscheidend für die Altersvorsorge, die Höhe deiner Rentenlücke zu kennen:
Wie hoch ist deine Rentenlücke?
Die Rentenlücke ist die Differenz aus dem gewünschten oder benötigten Einkommen im Ruhestand und der tatsächlichen Höhe der Altersrente.
Um deine individuelle Rente zu berechnen, solltest du einen Blick auf deinen aktuellsten Rentenbescheid werfen. Möglicherweise hast du auch bereits privat vorgesorgt. Wie hoch ist die garantierte Rente dafür? Beachte dabei, dass alle Beträge brutto sind. Um zu berechnen, was tatsächlich bei dir ankommt, ziehe ungefähr 20 % davon ab.
Falls du ein Haushaltsbuch führst, kennst du bereits deine heutigen Ausgaben. Es ist wahrscheinlich, dass du im Alter nicht mehr den gleichen Betrag benötigen wirst. Die Bedürfnisse ändern sich, und die meisten kommen gut zurecht, wenn sie mit etwa 80 % ihrer jetzigen Ausgaben planen. Aber vergiss nicht auf die Inflation!
Lies dir am besten den Artikel zu Rentenlücke berechnen durch, um einen Eindruck zu bekommen.
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Wie schließt man die Rentenlücke?
Der Zinseszinseffekt ist auf deiner Seite. Früh anzufangen zu sparen ist dabei von großem Vorteil. Angenommen, du beginnst erst mit 37 Jahren, dich finanziell für dein Alter abzusichern, und verdienst dabei 2.000 Euro netto monatlich. Nehmen wir an, du hast bereits deine Rentenlücke inklusive Inflation berechnet und sie beträgt etwa 1.600 Euro pro Monat.
Wenn du mit einer jährlichen Verzinsung von 2 % auf ein Festgeldkonto sparst, müsstest du monatlich 719 Euro dafür zurücklegen. “719 Euro pro Monat nur für die Altersvorsorge? Wie soll das bei einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro möglich sein?” magst du dich fragen. Tatsächlich ist dies eine Mammut-Aufgabe. Doch es gibt Alternativen, die dir beim Vermögensaufbau helfen:
Die Rentenlücke schließen mit ETFs
Eine renditestarke Anlage ist mindestens genauso wichtig für deine Altersvorsorge wie ein früher Start. Ein sinnvoller Ansatz hierfür ist ein Investment an der Börse mit kostengünstigen ETFs. Bei einer durchschnittlichen nominalen Rendite von 7 % pro Jahr über mindestens 15 Jahre könntest du mit breit gestreuten Investitionen in einen ETF monatlich 379 Euro zur Seite legen. Das entspricht etwa mehr als 19 % deines Gehalts, falls du derzeit 2.000 Euro monatlich verdienst.
Eine Faustregel besagt für 30-Jährige:
Investiere 15 % deines Nettogehalts für die Altersvorsorge. Auf diese Weise könntest du später mit der Rentenversicherung etwa 80 % deines Nettogehalts erreichen – vorausgesetzt, du investierst dein Geld profitabel.
Sparrechner
Du kannst mit unserem Sparrechner alle Szenarien ausprobieren. Dabei wirst du schnell merken, dass eine lange Anlagedauer und eine renditestarke Geldanlage wie ein ETF praktisch alles bestimmen. Der Zinssatz für die Ansparphase ist mit 7 % nominaler Rendite bei einem ETF realistisch, für die Entnahmephase habe ich eine weniger volatile Anlage wie ein Festgeldkonto angenommen, mit 2 % nominalen Zinsen pro Jahr.
Kann ein Erbe helfen, die Rentenlücke zu schließen?
Reden übers Geld ist sinnvoll, selbst wenn es anfangs vielleicht etwas unangenehm erscheint. Im Rahmen deiner Altersvorsorge könntest du sogar offen mit deinen Eltern darüber sprechen, ob ein Erbe in Betracht gezogen wird. Vielleicht magst du diesen Betrag in deine Planungen mit einbeziehen. Es ist jedoch ratsam, vorsichtig zu sein, da deine Eltern möglicherweise ihre Ersparnisse selbst nutzen möchten. Gegebenenfalls könnten auch hohe Pflegekosten die geplante Erbschaft beeinflussen. Daher ist es nicht klug, sich ausschließlich auf ein Erbe zu verlassen.
Das Eigenheim, um die Rentenlücke zu schließen
Das Eigenheim ist auch eine solide Alternative für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau.
Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Kaufpreis angemessen ist. Eine Bank erwartet regelmäßige monatliche Zahlungen, was in gewisser Weise einem Zwangssparvertrag entspricht und dich diszipliniert.
In der Regel verzeichnen Eigenheimbesitzer daher im Alter ein höheres Vermögen. Es ist allerdings wichtig anzumerken, dass ein direkter Vergleich zwischen Eigenheimbesitzern und ETF-Anlegern bisher nicht ausreichend vorliegt. Ein “Ja” zum Eigenheim bedeutet zudem oft ein “Nein” gegenüber dem Aktienmarkt, zumindest so lange der Kredit noch zurückgezahlt wird.
Empfehlenswerte Podcastfolge zum Thema Altersvorsorge
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Mehr InformationenDie richtige Motivation, um die Rentenlücke zu schließen
Vielleicht wirst du jetzt etwas verzweifeln bei dem Gedanken, 15 % oder gar 19 % deines Nettogehalts zu sparen. All das, um später nicht in Altersarmut zu rutschen? So viel Verzicht scheint unrealistisch. Die Altersvorsorge ist kein Wettbewerb, dann beginne mit kleineren Beträgen. Lass dir das Sparen zur Angewohnheit werden. Vielleicht klappt es langfristig doch. Wenn nicht, dann hast du zumindest etwas zur Seite legen können.
Bei Herausforderungen, die mir am Anfang zu groß erscheinen, mache ich mir ganz zu Beginn bewusst, warum ich das machen möchte. Wenn du dir dein “Warum” vor Augen hältst, ist es vielleicht auch für dich einfacher. Finanzielle Unabhängigkeit kann ein starker Motivator sein.
Fazit
Wenn du deine Rentenlücke schließen willst, hilft dir die einfache Daumenregel: Lege 15 % deines Nettoeinkommens zur Seite, wenn du 30 Jahre alt bist und investiere es in ETFs. Dann hast du wahrscheinlich mit der gesetzlichen Rentenversicherung später 80 % deines Nettogehalts von jetzt. Falls du etwas jünger bist, kann es auch weniger sein. Denn der Zinseszinseffekt arbeitet für dich bei einer ausreichend langen Anlagedauer.
Doch nur, wenn du dein Geld renditestark und kostengünstig anlegst in ETFs. Bist du breit gestreut investiert, wird zwar auch dein Depot sinken bei einer Wirtschaftskrise. Doch über eine ausreichend lange Anlagedauer sind durchaus 7 % nominelle Rendite pro Jahr möglich. Auch wenn 15 % Sparquote vom Gehalt dir jetzt sehr viel erscheinen, dann versuche es mit kleineren Beträgen. Vielleicht wird der Konsumverzicht dir mit der Zeit leichter fallen. Zumindest hast du bis dahin etwas beiseitelegen können.
Sorgst du schon vor fürs Alter? Über deinen Kommentar freue ich mich sehr.
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