Als Lifestyle-Inflation bezeichnet man das Wachstum der eigenen Ansprüche einhergehend mit mehr Einkommen. Warum das gefährlich sein kann und wie du sie vermeidest!

Lifestyle-Inflation – Was ist das und wie entkommst du ihr?

Gehaltserhöhungen und alternative Einkommensquellen helfen dabei, finanzielle Ziele zu erreichen. Egal ob es dir um das Schließen der Rentenlücke geht oder du einen weiteren Schritt zur finanziellen Freiheit gehen möchtest, mehr Einkommen hilft auf jeden Fall.

Zu oft führt ein gesteigertes Einkommen jedoch zur sogenannten Lifestyle-Inflation, die das Erreichen von finanziellen Zielen torpediert. Was das ist und wie du diese Falle vermeidest, beschreiben wir dir in diesem Beitrag.

Was ist Lifestyle-Inflation?

Die meisten Menschen erleben das Phänomen Lifestyle-Inflation zum ersten Mal beim Berufseinstieg. Nach dem Studium oder der Ausbildung erscheint die erste Gehaltszahlung unglaublich hoch – verglichen mit dem, was man vorher hatte.

Auf einmal erscheinen die WG, Fertiggerichte vom Discounter und Kurzurlaube im Hostel als unzureichend und billig. Endlich kann man sich ein “richtiges Leben” leisten!

Selbstverständlich steckt da auch etwas Wahrheit drin, schließlich hat man lange dafür gearbeitet. Und warum sollte man nicht besser leben? Im hier und jetzt, das Leben genießen! So jung und so voller Energie ist man doch nie wieder!

Der Einstieg ins Berufsleben ist aber nur die erste Stufe auf der Leiter der Lifestyle-Inflation. Im Laufe des Lebens gibt es immer wieder neue Sprossen:

  • Mit jeder Beförderung und oft auch beim Arbeitgeberwechsel, steigt das Bruttogehalt und wir fühlen uns reicher.
  • Unverhoffte Gewinne aus kurzfristigen Investments oder Erbschaften verlocken zu größeren Anschaffungen – ein neues Auto oder gar ein Eigenheim!
  • Der Vergleich mit Freunden und Verwandten, insbesondere Gleichaltrigen, kann zu unüberlegtem Konsum führen, nur um mitzuhalten. Vielleicht sogar kreditfinanziert.

Die große Herausforderung liegt darin, die Früchte der eigenen Arbeit zu genießen, ohne in eine Abhängigkeit zu geraten! Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu leben, ohne von Folgekosten aufgefressen oder von unerwarteten Ereignissen aus der Bahn geworfen zu werden.

Nichts ist schlimmer, als arbeiten zu gehen, um viel zu hohe Verpflichtungen zu erfüllen. Das führt zu Abhängigkeiten, Fremdbestimmung und meist zu Unzufriedenheit. Ein trauriges Beispiel ist ein ehemaliger Kollege von mir:

Nach zwei Beförderungen baute Christian für sich und seine Familie ein ein eigentlich viel zu großzügig ausgelegtes Eigenheim im Speckgürtel einer Großstadt – natürlich kreditfinanziert. Mit seinem Einkommen sollten die monatlichen Raten aber kein Problem sein. Kurz darauf erwarteten er und seine Frau ihr zweites Kind. Das Leben schien perfekt!

Leider nahm aber der mentale Druck zu. Die monatlichen Raten für das Darlehen hingen wie das berüchtigte Damoklesschwert über ihm und auch die Kosten der jungen Familie stiegen unerbittlich.

Dies führte dazu, dass er seinen Job nicht mehr aus der ursprünglichen Leidenschaft heraus machte, sondern auf Grund des finanziellen Drucks. Es dauerte nicht lange, bis die Geldsorgen seine Leistung beeinträchtigten. Er geriet in einen Teufelskreis der letztendlich im Burnout endete.

Das ist sicherlich ein extremes Beispiel. Dennoch veranschaulicht es, warum es sich lohnt, den Verzückungen der Lifestyle-Inflation zu widerstehen. Mit den folgenden Herangehensweisen, kannst du sie umgehen!

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4 Wege Lifestyle-Inflation vermeiden

Es gibt viele Wege, der Lifestyle-Inflation zu begegnen. Hier sind vier Methoden, die ich für mich entwickelt habe. Wenn du aber noch weitere Tipps hast, teile sie gern in den Kommentaren unten!

Ziele setzen

Wer sich keine eigenen Ziele setzt, bekommt fremde vorgegeben

Ohne Ziele im Leben handeln wir im Affekt, sind anfällig für Werbung und neigen zu Spontankäufen. Jeder neue Euro, der auf das Konto kommt, wartet nur darauf, schnell wieder ausgegeben zu werden.

Der beste Weg, dies zu vermeiden, ist die Kontrolle über das eigene Leben zu ergreifen und sich Ziele zu setzen. Wenn du deine Ziele im Leben definiert hast, ist es viel leichter konsequent darauf hinzuarbeiten, Zwischenerfolge zu feiern und ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.

Die richtigen Ziele sind das Fundament, auf denen die nächsten drei Schritte aufbauen.

Frisches Geld bewusst einsetzen

Egal ob eine Gehaltserhöhung, Erbe oder Gewinne aus ETFs oder Bitcoin – gehe mit der neuen Situation besonders achtsam um!

Schon bevor das Geld auf deinem Konto ankommt, solltest du dir drei Fragen stellen:

  1. Welche Steuern und Abgaben fallen an? Denn meist klingt eine Gehaltserhöhung besser als sie ist. Bevor du sie also gedanklich verplanst, berechne, mit wie viel mehr Geld du wirklich rechnen kannst.
  2. Muss ich meine Ansprüche sofort steigern und sofort konsumieren? Oder kann ich damit zwei oder drei Monate warten? Mit etwas Zurückhaltung wendest du so zum einen die 30-Tage-Regel an, und gehst auf Nummer sicher, was deine Konsumentscheidungen angeht. Zum anderen kannst du so auch besser deine neue finanzielle Gesamtsituation beurteilen.
  3. Kann ich meine Sparquote steigern und so meinen finanziellen Zielen näher kommen? Je eher du mit dem Sparen beginnst, umso mächtiger ist der Zinseszins und schneller ist die finanzielle Freiheit greifbar.

Finanzen kontrollieren

Am besten kannst du deine finanzielle Situation einschätzen, indem du regelmäßig deine Einnahmen und Ausgaben festhältst. Am besten geht dies mit einem Haushaltsbuch. Dabei ist es egal, ob es ein physisches Buch, eine App oder eine Excel-Tabelle ist.

So hast du immer einen Überblick über alle Einnahmen, Ausgaben und auch deine Sparquote. Insbesondere in den Monaten nach einer Gehaltserhöhung, lohnt sich der genauere Blick auf deine Finanzen. Haben sich deine Ausgaben erhöht? Läufst du Gefahr, dich an einen zu hohen Lebensstandard zu gewöhnen, der dich eventuell zu sehr von deinem Job abhängig macht? Oder gelingt es dir, deinen Notgroschen zu vergrößern, mental freier zu werden und an deinen Zielen zu arbeiten?

Hör auf dich zu vergleichen

Schon früh in unserer Kindheit werden wir Vergleichen mit anderen ausgesetzt. Unweigerlich hat jemand im Kindergarten ein cooleres Spielzeug. In der Schule gibt es garantiert immer jemanden mit teureren Klamotten und Berichten von exotischen Reisen.

Es ist leicht, sich zu vergleichen und nach mehr zu streben. Das kann auch durchaus positive Anreize haben. Zu oft führt es aber zu Neid und dem Wunsch nach mehr Konsum.

Dabei ist jedes Leben einzigartig und jeder Mensch hat eigene Träume und Vorlieben. Es ist vollkommen egal, was andere haben, tun oder wollen.

Dabei fällt mir dieser Spruch ein:

Viele Menschen arbeiten in Jobs, die sie hassen, um Geld zu verdienen, mit dem sie Dinge kaufen, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen.

John Strelecky – Das Café am Rande der Welt

Nur der Fokus auf das was dich persönlich glücklich macht ist wichtig!

Ignoriere die Social Media Posts von Angebern und konzentriere dich auf deine Ziele (siehe Punkt 1 oben)! Egal ob das die finanzielle Freiheit, mehr Zeit für deine Familie oder eine andere Vision ist.

So vermeidest du unnötige Lifestyle-Inflation und setzt deine persönlichen Prioritäten.

Hast du noch andere Tipps und Gedanken zu dem Thema? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar!

Als Lifestyle-Inflation bezeichnet man das Wachstum der eigenen Ansprüche einhergehend mit mehr Einkommen. Warum das gefährlich sein kann und wie du sie vermeidest!

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