Inhaltsverzeichnis
Minimalismus und finanzielle Freiheit durch Investieren – was hat das miteinander zu tun? Diese Frage wird uns oft gestellt.
Die kurze Antwort: Beides hat sogar sehr viel miteinander zu tun!
Der Zusammenhang zwischen Minimalismus und Investieren mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein. Das ist kein Wunder, weil Minimalismus (was ist das eigentlich und wie fängt man an?) so viele Facetten hat: Ordnung schaffen, weniger Konsum, Geld sparen … darum gibt es auch so viele schöne Ideen für mehr Minimalismus im Alltag.
Doch beim genaueren Betrachten wird deutlich, dass Minimalismus und Investieren eng miteinander verknüpft sind.
Hier erfährst du:
- Warum die Finanzen beim Minimalismus als Lebensstil dazugehören,
- warum es ein Fehler wäre, sich 100 % auf Arbeitseinkommen zu verlassen,
- warum jeder von uns schon heute Investor ist,
- wie man minimalistisch investieren und an der eigenen finanziellen Freiheit arbeiten kann.
Warum Minimalismus?
Was ist das Ziel, wenn man seinen Konsum reduziert, die Kosten senkt und sich von unnötigem Ballast befreit? Die Antwort wird für alle anders aussehen.
Im Kern geht es aber immer um Freiheit, Unabhängigkeit, mehr Zeit und Energie fürs Wesentliche und im Ergebnis mehr Lebensqualität.
Genauso ist es beim Geldsparen: Natürlich kann man seine Ausgaben in einem Bereich reduzieren, um mehr Geld für etwas anderes wie eine teure Anschaffung zu haben. Also weniger von einer Sache konsumieren und dafür mehr von einer anderen. Im Kontext des Minimalismus geht es aber um mehr.
Wir Minimalisten sparen nicht einfach nur Geld, sondern wir wollen insgesamt weniger konsumieren. Dafür brauchen wir auch weniger Geld und können vielleicht sogar unsere Arbeitszeit reduzieren und so mehr Lebensqualität und Zeit für andere erfüllende Dinge gewinnen. (Lesetipp: Vermögen aufbauen statt Geld ausgeben: Wie fängt man an?)
Ein tolles Ziel, oder?
Aber es geht noch weiter: Denn was passiert im Ruhestand, wenn das Gehalt wegfällt? Dass die Rente längst nicht ausreicht, um den vorherigen Lebensstandard zu halten, ist wohl allen klar. Darum ist es so wichtig, so früh wie möglich die Rentenlücke im Blick zu haben im Sinne finanzieller Freiheit im Alter.
Minimalismus hilft dabei sogar auf zwei Arten:
- Wer weniger konsumiert und insgesamt mit weniger glücklich ist, hat auch eine kleinere Rentenlücke.
- Wenn man minimalistisch lebt, viele Ausgaben vermeidet und dadurch eine hohe Sparquote hat, ist später auch mehr Kapital für die Altersvorsorge verfügbar – die finanzielle Freiheit im Alter ist greifbar.
Noch deutlicher wird es, wenn man sich anschaut, was “Einkommen” heutzutage bedeutet:
Was ist Einkommen?
Viele denken bei Einkommen zuerst an das monatliche Gehalt als Angestellte. Sicher, Arbeit gegen Geld ist wichtig und hält unsere Gesellschaft und Wirtschaft am Laufen. Es gibt aber einen zweiten wichtigen Bereich von Einkommen, den viele überhaupt nicht im Blick haben. Oder von dem viele glauben, das sei etwas für die “Elite”.
Du ahnst sicher, worauf ich hinaus will: Mehr finanzielle Freiheit, indem man Geld investiert und von Kapitaleinkünften (z. B. Zinsen) lebt.
Jetzt denkst du viellecht:
Moment mal! Von Zinsen leben? Tun das nicht nur Ausbeuter und Investment-Haie? Stimmt nicht! – Dabei hilft ein Blick auf unser Wirtschaftssystem und auf die Verteilung von Einkommen. (Die Diskussion, ob Kapitalismus gut oder schlecht ist und was sinnvolle Alternativen sind, ist sehr interessant, aber ein ganz anderes Thema – darum geht es hier explizit nicht.)
Einkünfte von Privatpersonen unterteilen sich volkswirtschaftlich gesehen in zwei Bereiche:
- Arbeitnehmerentgelte = der Lohn bzw. das Gehalt, das Angestellte erhalten
- Kapitaleinkünfte = erhaltene Unternehmensgewinne, Zinsen, Dividenden und ähnliche Erträge aus investiertem Kapital.
Die Aufteilung in Deutschland verändert sich seit vielen Jahren nur wenig. Im Jahr 2022 sah sie so aus:
Das bedeutet: In unserem Wirtschaftssystem sind Kapitaleinkünfte ein bedeutender Bestandteil des privaten Einkommens. Knapp 30 % aller privaten Einkommen resultieren aus Kapitaleinkünften.
Dabei ist zu beachten, dass nicht nur “Reiche” Kapitaleinkünfte erzielen. Tatsächlich gibt es in Deutschland fast 30 Millionen Aktiendepots oder ähnliche Anlageformen. Und 60 % aller Wohnungen in Deutschland werden von Privatpersonen vermietet (Mieteinkünfte).
Kapitaleinkünfte sind also nicht nur etwas für “die da oben”, sondern ein zentraler Bestandteil unseres Wirtschaftssystems, an dem jeder teilhaben kann (und sollte!).
Man kann es auch anders ausdrücken: Im Durchschnitt erzielen alle ihre Einkünfte zu rund 70 % aus Arbeit und zu 30 % aus Kapital. Wie sieht die Verteilung bei dir aus?
Daraus folgt die Frage: Warum sollte man dann selbst zu 100 % von Arbeit leben?
Wer ausschließlich von Lohnarbeit lebt, überlässt das Kapitaleinkommen anderen und verzichtet auf die Chancen, die Investitionen bringen. Somit bieten Investitionen die Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erzielen, etwas weniger zu arbeiten und die eigene finanzielle Zukunft zu gestalten.
Newsletter
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhältst du die neuesten
Minimalismus-Ideen kostenlos per Mail.
✅ Minimalismus
✅ Geld sparen
✅ Finanzielle Freiheit
Jeder ist heute auch Investor
Jeder von uns investiert in gewisser Weise, und sei es durch Einzahlungen in das Rentensystem oder andere indirekte Investitionen. Selbst wenn wir unser Geld nur auf dem Konto oder Sparbuch herumliegen lassen, wird damit investiert. Wir leihen es nämlich der Bank, die damit wirtschaftet und selbst Geld verdient.
Doch wie viel Kontrolle haben wir bei dieser Art der Investition über die Verwendung und den Ertrag?
Gar keine.
Da wäre es doch besser, einen Teil des Geldes selbst sinnvoller zu investieren, mit höherer Rendite, und mehr Kontrolle über die eigene finanzielle Zukunft zu erlangen. Das geht, indem man seinen eigenen Anteil an Arbeitseinkommen reduziert und dafür den Anteil des Kapitaleinkommens erhöht, also investiert.
Investitionen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, denn alle neuen Ideen und Innovationen brauchen Kapital, um verwirklicht zu werden. Das geht nicht nur über direkte Investitionen in eine Person oder Firma, sondern auch indirekt z. B. über Aktien oder ETFs.
Aktiengesellschaften sind nämlich aus genau diesem Grund entstanden: Um genügend Kapital aufbringen zu können, damit sehr große Ideen und Vorhaben realisiert werden können. Wann immer du Aktien oder ETFs kaufst, trägst du dazu bei, solche Ideen zu realisieren und kannst an den Gewinnen teilhaben.
Auch eine Wohnimmobilie (so kann man Geld sparen für den Hauskauf) ist eine Investition, die dir auf längere Sicht Kosten erspart und zu mehr finanzieller Freiheit beiträgt.
Minimalismus mit dem Ziel finanzieller Freiheit
Darum lohnt es sich sehr, den Minimalismus als Lebensstil ganzheitlich zu sehen und dabei auch die Finanzen in den Blick zu nehmen.
Ich würde sogar sagen, dass Minimalismus, Geld sparen und finanzielle Freiheit durch Investieren in einem engen Kreislauf miteinander verbunden sind:
- Eine minimalistische Lebensweise spart viel Geld.
- Geld zu sparen und die Ausgaben insgesamt zu reduzieren, statt das Geld nur für andere Dinge auszugeben, bedeutet auch, dass die Sparquote steigt und dass man mehr Geld in die eigene finanzielle Freiheit investieren kann.
- Mehr finanzielle Freiheit und mehr Kapitaleinkünfte (statt Arbeitseinkommen) führen auch zu einem minimalistischeren und freieren Lebensstil.
Investieren für Minimalisten
Es braucht keine zig Tausenden Euro, um mit dem Investieren zu starten und nach und nach zusätzliches passives Einkommen aufzubauen. Hier findest du einen einfachen Einstieg in die sinnvolle Geldanlage.
Minimalismus vs. Frugalismus
Natürlich bringt mehr Vermögen auch mehr Ertrag. In der Maximalform spricht man von Frugalismus – das ist eine Form des Minimalismus mit dem Ziel, die Ausgaben so weit zu senken und das Kapital so weit zu steigern, bis man allein von den Kapitalerträgen leben kann und somit finanziell maximal frei ist.
Das wichtigste ist aber, dass man anfängt – je früher, desto besser – denn der Zinseszinseffekt arbeitet für dich.
ETFs, Immobilien & Co.
Der einfachste Weg, um Geld langfristig sinnvoll zu investieren und damit ein passives Einkommen zu erzielen, sind breit gestreute ausschüttende ETFs. Diese börsengehandelten Fonds bündeln die Aktien tausender Unternehmen aus vielen Ländern, und man kann sie schon für wenige Euro pro Monat kaufen (am besten als Sparplan).
Ihr besonderer Vorteil ist, dass man sich nicht mit dem Risiko zu beschäftigen braucht, dass Einzelaktien mit sich bringen. Weil man praktisch in den gesamten Markt auf einmal investiert (zumindest in einen großen Teil davon, wie bei diesen ETF-Portfolio-Ideen), neutralisieren sich die Risiken verschiedener Aktien gegenseitig.
Aber auch der Hauskauf ist für Minimalisten eine kluge Investition in die Zukunft (hier findest du die Checkliste). Denn die eigene Immobilie macht dich in Zukunft oder sogar bis ins Alter komplett unabhängig von steigenden Mieten.
Investieren in dich selbst
Investieren bedeutet aber nicht nur, Kapital in Aktien oder Immobilien zu stecken, sondern auch in die persönliche Weiterentwicklung, Bildung und persönliche Freiheit. Indem man Geld für Bildung, Fortbildung oder die Entwicklung neuer Fähigkeiten einsetzt, kann man langfristig sein Einkommen erhöhen.
Für wieder andere ist die Gründung eines eigenen Unternehmens, der Erwerb neuer Fähigkeiten, die langfristige Planung der Absicherung im Alter oder auch das Sparen für unerwartete Ausgaben ein sinnvoller Weg.
Finde heraus, wie du deine eigene finanzielle Freiheit steigern kannst. Vor allem: Warte nicht auf morgen. Je eher du beginnst, desto besser!
Fazit
Minimalismus und Investieren teilen viele gemeinsame Aspekte und ergänzen sich gegenseitig. Der minimalistische Lebensstil schafft finanzielle Freiräume, die für langfristige Investitionen genutzt werden können, während Investitionen in die eigene Zukunft den Minimalismus als Werkzeug für bewusste Lebensführung unterstützen.
Wann hat es bei dir “klick” gemacht und wie nutzt du Minimalismus, um an der eigenen finanziellen Freiheit zu arbeiten? Ich freue mich sehr auf deinen Kommentar!
Schreibe einen Kommentar