Bereit, deine eigene heilende Salbe herzustellen? In diesem Beitrag zeigen wir dir alles, was du dafür wissen musst!

Salben selber machen

Wie so oft, ist auch bei der Hautpflege weniger oft mehr. Denn je mehr wir salben und cremen, umso mehr verwöhnen wir unsere Haut und reduzieren ihre Selbstheilungskräfte und den Regenerationsprozess. Dennoch gibt es Momente, wo etwas mehr Unterstützung nötig und eine Salbe oder Creme angebracht ist.

Für diese Momente rühre ich schon seit vielen Jahren meine eigenen Salben. Dies ist wirklich sehr einfach und mit etwas Übung wirst auch du schnell die Salbenrührerei meistern! In diesem Beitrag zeige ich dir, worauf es ankommt und wie du unendlich viele verschiedene Salben kreieren kannst.

Was ist eine Salbe?

Eine Salbe ist eine halbfeste Zubereitung, die üblicherweise zur äußerlichen Anwendung auf der Haut oder den Schleimhäuten bestimmt ist. Sie besteht aus einer Mischung natürlicher oder synthetischer Wirkstoffe, die in einer Basis aus Fett, Wachs oder Öl eingearbeitet werden. Salben dienen dazu, verschiedene Hautprobleme zu behandeln, wie Trockenheit, Rötungen, Schürfwunden, Insektenstiche, Hautirritationen und vieles mehr. Sie können auch ätherische Öle oder andere Inhaltsstoffe enthalten, um einen angenehmen Duft zu erzeugen oder zusätzliche therapeutische Wirkungen zu erzielen.

Anders als Cremes, enthalten Salben kein Wasser. Das bedeutet zum einen, dass sie einfacher herzustellen sind. Zum Anderen ist das Thema Haltbarkeit auch nicht so kritisch, denn Keime vermehren sich hauptsächlich in wässrigen Inhaltsstoffen.

Die Haltbarkeit von Salben ist maßgeblich von der Haltbarkeit der verwendeten Fette und der sauberen Entnahme mit einem Löffel oder Spatel abhängig. Mit etwas Sorgfalt ist es so möglich, sehr langlebige Salben zu rühren.

Zutaten für selbstgemachte Salben

Die Zutaten für Salben lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

Öle und Fette

Die wichtigste Grundzutat für Salben sind Basisöle oder Fette. Dies können tierische Fette wie Schmalz, flüssige Pflanzenöle (z.B. Olivenöl oder Sonnenblumenöl) oder auch festere Pflanzenfette wie Kakaobutter oder Sheabutter sein. Die Öle selbst haben positive Inhaltsstoffe, können aber mit Wirkstoffen von Heilpflanzen angereichert werden. Beispielsweise habe ich schon Heilsalben mit Ölauszügen der Ringelblume oder des Spitzwegerichs angerührt.

Konsistenzgeber

Da die meisten Öle flüssig sind, bedarf es festerer Bestandteile, um eine bessere Konsistenz zu erreichen. Je nach Vorliebe sind folgende Zutaten geeignet, um die Konsistenz einer Salbe zu optimieren:

  • Die oben schon aufgeführten Buttersorten sind eine ideale Grundsubstanz. Falls die Rezeptur nur eine Butter enthält und nur wenig oder gar kein flüssiges Öl, ist kein weiterer Konsistenzgeber notwendig.
  • Bienenwachs ist der Klassiker der Konsistenzgeber. Er ist leicht verfügbar (vom lokalen Imker oder online), einfach zu verarbeiten und gut verträglich.
  • Eine vegane Alternative stellt Carnaubawachs dar. Dieser ist fester und ersetzt in den meisten Rezepturen die doppelte Menge Bienenwachs, um eine ähnliche Konsistenz zu erhalten. Außerdem ist sein Schmelzpunkt deutlich höher.

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Wirkstoffe

Es gibt eine Vielzahl von Wirkstoffen, die du in einer Salbe verarbeiten kannst. Hier eine kleine Auswahl:

  • Ölauszüge – Die Möglichkeiten sind endlos, hier nur eine kleine Auswahl. Löwenzahn wirkt hautverjüngend und hilft bei unreiner Haut und Akne. Die Ringelblume gehört zu den Klassikern der Hautpflege und wird unter anderem bei frischen Wunden und Narben angewendet. Ein Auszug mit der Vogelmiere kann bei Neurodermitis, Schuppen und Akne lindernd wirken. Hier findest du eine Anleitung, wie du Ölauszüge selber herstellst.
  • Tinkturen sind (meist) alkoholische Pflanzenauszüge. Hier werden andere Inhaltsstoffe gelöst als bei Ölauszügen. Allerdings sollten Tinkturen in der Salbenküche nur sparsam eingesetzt werden, da sie Wasser enthalten und sich nicht in jeder Rezeptur gut vermengen.
  • Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die sehr stark duften und unterschiedlich wirken. Die Kombinationsmöglichkeiten für einen angenehmen Duft sind endlos, für den Anfang probiere doch einfach eine Salbe mit ein paar Tropfen Lavendel oder Mandarine! Einige Öle wirken aber auch antibakteriell (z. B. Minze, Rosmarin oder Eukalyptus) oder antifungal (z. B. Salbei, Sandelholz oder Teebaum).

Hinweise zu Ätherischen Ölen

Ätherische Öle sind wunderbare Zutaten für selbstgemachte Pflegeprodukte und Haushaltsmittel. Sie sind jedoch hochkonzentriert und sollten mit Bedacht verwendet werden. Meist genügen wenige Tropfen.

  • Vermeide den Kontakt mit Schleimhäuten und verwende nur expliziert dafür deklarierte Öle in Speisen und Getränken.
  • Die Anwendung während der Schwangerschaft, bei Babys, Kleinkindern, Epileptikern und Menschen mit hohem Blutdruck sollte nur nach ärztlichem Rat erfolgen.
  • Die Verträglichkeit einzelner ätherischer Öle auf deiner Haut kannst du testen, indem du einen Tropfen in etwas Pflanzenöl gibst und es in der Armbeuge aufträgst. Im Fall einer Allergie treten innerhalb weniger Minuten leichte Hautirritationen auf.
  • Es gibt auch besonders hochwertige Pflanzenöle, sogenannte Wirkstofföle. Dazu gehören z. B. Weizenkeimöl oder Sanddornöl. Diese machen normalerweise 5-15% der Gesamtmenge aller Zutaten aus.

Materialien für deine Salbenküche

Es braucht nicht viel, um einfache Salben zu rühren. Leere Schraubgläser, ein Stäbchen zum Rühren, ein Topf und eine Küchenwagen reichen vollkommen, um gelegentlich eine Salbe zu rühren. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, sind folgenden Utensilien hilfreich:

Salben zubereiten

Benötigte Zeit: 10 Minuten

Auch wenn die Zutaten variieren, sind die Schritte zur Herstellung von Salben fast immer identisch. Je nach Rezeptur kann der ein oder andere Schritt aber auch entfallen.

  1. Zutaten und Utensilien vorbereiten

    Das Rezept gründlich studieren, alle Zutaten abwiegen oder abmessen, alle Utensilien griffbereit legen.

  2. Materialien desinfizieren

    Behälter mit einer etwa 20-prozentigen Alkohollösung desinfizieren. Insbesondere bei der Herstellung von größeren Mengen und Geschenken ist dieser Schritt wichtig!

  3. Basisöle und Konsistenzgeber schmelzen

    Wachse, Öle und Fette in einem Wasserbad langsam erwärmen, bis alle Zutaten geschmolzen sind. Die Hitze zerstört viele Wirkstoffe, deshalb sollte das Wasserbad nur so warm wie nötig sein. Bei einer Salbe mit Bienenwachs genügt meist das Erwärmen auf 70 Grad Celsius.

  4. Wirkstoffe hinzugeben

    Ätherische Öle, Wirkstofföle und Tinkturen hinzugeben und umrühren.

  5. Tröpfchenprobe

    Mit dem Rührstäbchen 2-3 Tropfen auf einen Teller geben und warten bis diese erkaltet sind. So kannst du die Konsistenz deiner Salbe testen. Ist sie dir zu fest, gib etwas mehr Öl hinzu. Ist sie zu weich, verwende etwas mehr deiner Konsistenzgeber.

  6. Abfüllen

    Die fertige Salbe in Tiegel abfüllen und sorgfältig beschriften. Insbesondere das Herstellungsdatum, Rezeptname und verwendete ätherische Öle sollten vermerkt werden.

Fertig ist deine Salbe! Je nachdem wie lange die Grundzutaten haltbar sind, ist deine Salbe ungefähr ein Jahr haltbar.

Salbenrezepte

Hier findest du eine Auswahl unserer liebsten Salbenrezepte:

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