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Hast du schon einmal Natron verwendet? Vielleicht um Sodbrennen zu bekämpfen oder Backpulver zu ersetzen?
Das sind die klassischen Anwendungen für dieses unscheinbare Hausmittel. Es kann aber noch so viel mehr!
In diesem Beitrag zeige ich dir, warum dieses schlichte, weiße Pulver dein Leben verändern wird.
Vor Jahren hat mir eine Freundin dieses Wundermittel gezeigt. Dann habe ich mit kleinen Tüten Kaiser Natron aus dem Supermarkt begonnen, einfache Probleme im Haushalt zu lösen. Damit kann man prima Fugen reinigen, unangenehme Gerüche im Kühlschrank vertreiben und Flecken behandeln.
Nach und nach entdeckte ich mehr Natron-Ideen. Inzwischen kaufe ich regelmäßig mehrere Kilogramm Natron für kleines Geld und ersetzte damit dutzende Haushaltsprodukte und Pflegemittel.
Für mich ist Natron der Inbegriff von Minimalismus und Geld sparen.
Aber der Reihe nach. Was ist Natron eigentlich? Und warum ist es so nützlich?
Was ist Natron?
Natron ist ein weißes, kristallines Pulver, das in der Natur vorkommt, aber auch synthetisch hergestellt werden kann. Vielleicht kennst du es besser unter den Namen Natriumbicarbonat, Backsoda oder Backnatron.
Chemisch betrachtet handelt es sich um ein Salz, das aus Natrium, Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff besteht. Der Name Natriumhydrogencarbonat (chemische Formel: NaHCO3) verrät die Verwandtschaft zum gewöhnlichen Kochsalz, Natriumchlorid (NaCl) sowie zu Waschsoda bzw. Natriumcarbonat (Na2CO3).
Natron ist sehr nützlich, ungiftig und umweltfreundlich. Kein Wunder, dass es oft als Alternative zu chemischen Reinigungs- und Pflegemitteln verwendet wird.
Wie wirkt Natron?
Natürlich könnte man jetzt einen langen Vortrag über Chemie halten. Das ist aber gar nicht notwendig. Denn so schlicht und einfach Natron ist, genauso schlicht ist seine Wirkungsweise.
Wenn man es in Wasser auflöst, ist es basisch und reagiert mit Säuren, um ein Gleichgewicht herzustellen.
Fast alle Anwendungen lassen sich daher so zusammenfassen:
- Natron wirkt gegen Säuren: Unangenehmer Geruch wird z. B. durch Säuren wie Buttersäure und Schwefelsäure verursacht.
- Natron wirkt gegen saures Milieu: Beispielsweise als Deo, um Bakterienwachstum zu hemmen.
- Natron wirkt zusammen mit Säuren: Die Reaktion mit Säuren wie Essig befreit z. B. Abflüsse von Verstopfungen.
Das ist es im Grunde auch schon. Wenn man diese Zusammenhänge kennt, erschließen sich die meisten Anwendungen für das Hausmittel Natron von selbst.
Aber genug der Vorrede. Hier kommen die besten Anwendungen für das wundervolle Allzweckmittel – in der Küche, im Haushalt und in der Körperpflege.
Bonus: Lies weiter und finde ganz heraus, wie du mit dem Pulver ein lustiges Experiment für Kinder “anrichtest”! 😉
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Anwendungen für Natron
In der Küche
- Mit Natron kannst du Backpulver ersetzen.
- Obst und Gemüse werden mit Natron porentief sauber. Lege sie dafür in eine Schüssel mit Wasser, gib eine Tasse Essig und einen Esslöffel Natron dazu.
- Etwas Natron im Kochwasser macht das Wasser weicher und beschleunigt das Kochen von Hülsenfrüchten. Erbsen und grüne Bohnen behalten so ihre leuchtend grüne Farbe.
- Mit Natron kannst du leicht Laugenbrezeln selber backen.
Natron in der Körperpflege
Ich verzichte schon seit langem auf viele herkömmliche Pflegeprodukte. Andere kann man ganz einfach selber machen:
- Das einfachste wirksame Deo ist pures Natronpulver, das unter die Achseln gepudert wird. Ich mische es 1:1 mit Speisestärke und trage es mit einem Make-Up-Pinsel auf.
- Fast genauso einfach gelingt dieses selbstgemachte Deospray.
- Alternativ kannst du in wenigen Minuten ein wirksames Roll-On-Deo herstellen.
- Wenn du eine Creme bevorzugst, dann sieh dir dieses Rezept für Deocreme an.
- Ein Fußbad mit Natron macht die Haut weich und geschmeidig. Gib drei Esslöffel in eine Schüssel mit ca. 40 Grad warmen Wasser und bade deine Füße darin für 20-30 Minuten.
- Wenn du gern Basenbäder nimmst, kannst du mit Natron viel Geld sparen. Je nach Härtegrad deines Wassers verwende 120-250 Gramm Natron für ein Vollbad.
- Die meisten Shampoos machen süchtig! Glaubst du nicht? Dann probiere doch einmal eine Weile lang deine Haare nur mit Wasser zu waschen. Schon nach wenigen Tagen scheinen die Haare nach Shampoo zu betteln. Erst nach einer mehrwöchigen Entwöhnungsphase sehen Haare auch ohne Shampoo gesund und sauber aus.
Während dieser Zeit kannst du deine Haare mit einer Natronlösung waschen und wirksam entfetten. Gib einen Teelöffel Natron in 200 Milliliter warmes Wasser und spüle die Haare mit der Lösung. Danach einfach unter der Dusche ausspülen. - Wenn es schnell gehen muss, verwende einfach das selbstgemachte Trockenshampoo mit Natron.
- Grobkörniges Natron ist perfekt für ein Peeling. Es entfernt abgestorbene Hautzellen und Verunreinigungen und regt die Durchblutung an.
- Dieses selbstgemachte Zahnputzpulver mit Natron ist eine minimalistische Alternative zur Zahncreme.
- Auch eine Mundspülung ist kinderleicht hergestellt.
- Nach der Gartenarbeit verwende ich Natron-Handwaschpaste, um die Hände gründlich zu reinigen und zu pflegen. Hierzu nehme ich etwa 50 g Natron (z. B. eine Tüte Kaiser Natron) und befeuchte das Pulver leicht in meinen Händen. Die Hände kräftig rubbeln und ggfs. weiter befeuchten.
- Mit Natron, Zitronensäure und Speisestärke lassen sich auch Badebomben selber machen.
- Auch ein Basenbad ist mit Natron leicht selbstgemacht.
Wie du siehst, ist Natron der perfekte Weg zu einem minimalistischen Badezimmer!
Aber auch in der Hausapotheke sollte es nicht fehlen.
Für die Gesundheit
- Schon mein Urgroßvater nutze Natron gegen Sodbrennen. Hierfür gibt es sogar ein spezielles Markenprodukt, das Bullrich Salz. Dies ist aber einfach Natron in Tablettenform – jegliche andere Variante eignet sich genauso. Einfach einen Teelöffel des Pulvers in etwas Wasser lösen und trinken, um überschüssige Magensäure zu neutralisieren.
Aber Vorsicht: eine schnelle Lösung hat meistens einen langfristigen Preis. Bei zu häufiger Anwendung riskiert man, dass der Magen einfach noch mehr Säure produziert. Nachhaltigere Maßnahmen gegen Sodbrennen sind unter anderem achtsames Essen, mehr Bewegung, Reduzierung von Alkohol, Tabak, fetthaltigen Speisen und Koffein. - Eine Nasenspülung befreit die Nase sowohl in der Erkältungs- als auch der Heuschnupfenzeit. Löse drei Gramm Salz und zwei Gramm Natron in einer Tasse lauwarmem Wasser auf. Verwende die Lösung für eine befreiende, milde Nasendusche.
- Auch Fieberblasen lassen sich mit Natron mildern. Vor dem Schlafengehen etwas von dem Pulver leicht befeuchten, die Paste auf die Blase auftragen und über Nacht einwirken lassen. Es beruhigt die Haut, reduziert den Juckreiz und trocknet die Blase aus.
Natron im Haushalt
Das Natronfieber hat dich immer noch nicht gepackt?
Dann lies weiter, denn die besten Anwendungen finden sich im Haushalt:
- Natron ist die perfekte Zutat für dein selbstgemachtes Waschpulver. Das spart Geld, ist umweltfreundlich und unglaublich einfach herzustellen.
- Gegen hartnäckigen Schmutz in Pfannen, Töpfen oder im Backofen, aber auch auf Fliesen oder in Fugen ist Natron das ideale Scheuermittel. Einfach etwas Natron mit Wasser verrühren, auftragen, kurz einwirken lassen und mit einer Bürste den Schmutz entfernen. Bei wirklich hartnäckigen Verschmutzungen kannst du nach dem Auftragen auch etwas Essig hinzugeben. Natron und Essig reagieren und lösen dabei den Schmutz.
- Die schäumende Säure-Basen-Reaktion ist auch ideal, um Abflüsse reinigen. Gib einfach zwei Esslöffel Natron in den Abfluss, gieße eine halbe Tasse Essig hinterher und genieße das Blubbern. Dieser Effekt ist auch perfekt für ein lustiges Kinderexperiment. Mehr dazu später.
- Ein wirksamer Allzweckreiniger ist wortwörtlich im Handumdrehen direkt in einer leeren Sprühflasche gemischt. Einen Teelöffel Natron, einen Teelöffel geriebene Kernseife in die Flasche geben, mit Wasser auffüllen und gut schütteln. Einsatzbereit ist dein Reiniger!
- Unangenehme Gerüche im Kühlschrank, Mülleimer oder im Katzenklo kannst du einfach mit etwas Natronpulver neutralisieren.
- Angelaufenes Silber kannst du mit Natron leicht reinigen. Münzen, Schmuck, Besteck und andere Gegenstände erstrahlen schnell wieder im alten Glanz.
Im Garten
Wie oben schon beschrieben, wirkt Natron hervorragend gegen Schweißgeruch, da es Bakterien unter den Achseln den Nährboden entzieht. Ebenso wirkt es gegen viele Pflanzenschädlinge.
- Pflanzen, die unter Pilzbefall wie Mehltau oder Graufäule leiden, kannst du mit einer Natronlösung behandeln. Einfach in einer Sprühflasche einen Teelöffel Natron in 250 Milliliter Wasser auflösen und die betroffenen Stellen mehrmals pro Woche damit besprühen, bis der Befall vorüber ist.
- Dieselbe Rezeptur kann auch gegen einen leichten Befall von Blattläusen helfen. Noch besser funktioniert es, wenn du der Lösung etwas geriebene Kernseife hinzufügst.
Spaß mit Natron
Wie versprochen, zum Abschluss noch etwas Spaß!
Erinnerst du dich an den Abflussreiniger von oben? Das Blubbern bereitet mir immer noch Freude! Für Kinder ist es erst recht ein Riesenspaß, wenn daraus ein Vulkan-Experiment entsteht. Ganz nebenbei lernen sie ein wenig Chemie.
Benötigte Zeit: 2 Minuten
So bastelst du deinen Natron-Vulkan:
- Vulkan vorbereiten
Der einfachste Vulkan ist ein kleines Glas. Oder ihr bastelt einen Vulkan aus Knete, ähnlich wie im Bild unten. Oder ihr formt einen Vulkan im Sandkasten. Wichtig ist, dass er eine Vertiefung hat, um die Zutaten hineinzufüllen.
- Reaktion vorbereiten
Das Natron, rote und gelbe Lebensmittelfarbe in die Vulkankammer geben. Für ein kleines Gefäß reicht ein Teelöffel, ein großer Vulkan funktioniert auch mit mehreren Esslöffeln.
- Säure hinzugeben
Um die Reaktion zu starten, gib einfach einen Schuss Essig dazu. Alternativ kannst du auch Zitronensäurepulver und etwas Wasser verwenden.
Hast du noch mehr Tipps und Rezepte mit Natron? Dann hinterlasse uns einen Kommentar!
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